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Mittwoch 14. Mai 2014
Unser Standort: An einer Mooring vor Sam's Tours, Malakal Harbour, Koror, Palau
Wir sind angekommen, das ist die beste Nachricht des Tages! Der Wind war die ganze Nacht ueber schwach geblieben, aber die Welle hatte sich beruhigt, so dass wir einigermassen gut schlafen konnten - wuerde man nicht immer nach 3 Stunden geweckt werden. Bei Sonnenaufgang wurde Michaela von der Sonne und von Palau begruesst. LAND in SICHT! Haette sie gerne gerufen, aber Volker schlief noch seine letzten 3 Stunden und so musste sie alleine Palau begruessen. Berge! Zum ersten Mal seit den Solomon Inseln sehen wir wieder so etwas wie Berge. Wie schon bei der ersten Ankunft in Fiji trauert Volker auch heute "seinen" Atollen nach. Wer braucht schon Berge? Nun, die Inseln in Palau sind sicher keine Berge, aber schoene gruen bewachsene kleine Berge – die beruehmten "Mushroom Islands" fuer die Palau bekannt ist. Wir sind sehr gespannt, wir hatten bisher nicht viel Gutes ueber Palau gehoert/gelesen und jetzt koennen wir uns unser eigenes Bild machen. Erst muessen wir aber einklarieren, eine Mooring suchen usw.
Kurz bevor wir durch das Barriere Riff muessen, bekommen wir noch einen dicken Squall ab, der dieses Mal keine 20 Knoten Wind hat, aber dafuer Regen und NULL Sicht. Na prima! Gut, dass der Kanal zum Hafen gut betonnt ist und wir nur nach den Seezeichen Ausschau halten muessen. Zum Einklarieren muessen wir an die Pier, d.h. alle Fender raus, Leinen vorbereiten und neue Kontaktaufnahme mit Port Control. Wir gehen an der Ostseite der Pier laengsseits und unser "bestellter" Linehandler (der angeblich die Leine nicht um die Poller bekommt) wartet schon auf uns. Es ist eine zahlungspflichtige Pflicht hier, dass man mindestens 1 Linehandler hat, der 20 Dollar kostet, wie alles hier Geld kostet. Dafuer geht das Anlegen sowie das Einklarieren absolut problemlos. In 30 Minuten waren wir einklariert obwohl wir mit 6 Behoerden zu tun hatten. Sie kamen noch nicht einmal an Bord! Zoll, Immigration, Quarantäne, Transport, Health und Sanitaer (wegen Ratten usw.) Gekostet hat es die ueblichen 50 $ Zoll + 50$ Immigration und wir sollen unsere Paesse erst am Nachmittag bei Sam's Tours abholen koennen. Ein bisschen Papierkram, ein paar Fragen, das war's. Super professionell, alle sehr freundlich und sehr effektiv! Und keiner stellte Fragen, weshalb wir 6 Monate lang nirgends einklariert hatten. Der Weg von Gizo ist eben sehr weit, das dauert seine Zeit!
Bei Sam's Tours wartete schon die Gaeste-Mooring auf uns und wir konnten in Ruhe das Schiff aufraeumen. Bis dahin konnten wir bereits die Blueten des Tourismus sehen: Glasbottom-Boat, unzaehlige Tauchboote, die alle ueberfuellt waren, ueberall jagen irgendwelche Motorboote umher. Palau ist DIE Tauch-Destination fuer Japaner und Koreaner, Amis, aber auch Europaeer. Hier dreht sich wohl alles ums Tauchen. Das bekommen wir bei Sam's Tours am Nachmittag dann hautnah mit. Wir sind voellig ueberfordert, bei der Menge Menschen, die alle vom Tauchen kommen und bei Sam's herumwursteln, voellig hektisch und very busy. Wow, das haben wir schon sehr lange nicht mehr gesehen, denn selbst Neuseeland wirkt dagegen wie eine Oase der Ruhe. Wir schauen im Dive-Shop vorbei und stellen uns vor, bekommen den Zettel fuer die Mitgliedschaft im RBYC (Yachtclub) und man fuehrt uns herum, zeigt uns alles, erklaert uns alles – wirklich sehr nett! Unsere Pakete holen wir morgen, heute schauen wir uns lediglich den Mini-Mart (kleine Ausgabe des grossen Supermarktes WCTC) an und kaufen das Notwendigste. 1 Salat, 1 Tomate, 2 Paprika, 12 Eier, 1x Chips, 12 Bier. Wir sind begeistert von dem Angebot, das selbst dieser Mini-Mart hatte und vor allem, dass die Preise fuer die Lebensmittel relativ moderat sind. Auch nicht teurer als in Neuseeland, im Gegenteil!
Zur Feier des Tages laedt Volker zum Essen ein, Michaela muss heute mal nicht kochen. Ausserdem haben wir einen riesen Hype auf irgendetwas, was wir seit langem nicht mehr gegessen hatten. Wie waere es mit einem Burger? Aber gerne doch! Nur wo? Die Bar bei Sam's war so busy, dass wir keine rechte Lust drauf hatten, dort uns hinzusetzen. Wir suchen "Kraemer's", ein Restaurant, das von vielen empfohlen wird, doch das hat noch geschlossen. Sieht auch nicht so einladend aus. Na gut, dann doch Essen auf LA GITANA, kaltes Bier haben wir ja im Rucksack. Zurueck zu Sam's stellen wir fest, dass sich die grosse Gruppe Taucher aufgeloest hat und es nicht mehr so hektisch zugeht. Komm, ein frisch gezapftes Bier, meint Volker, auch wenn es 4,50 USD kostet. Das hatten wir so lange nicht mehr!
Die Bedienung super nett und flott, bringt in Sekundenschnelle ein lokal gebrautes Weizenbier fuer Volker und ein "normales" Red Rooster-Bier fuer Michaela. Dazu gibt es den ersehnten Burger, der so gut schmeckt, als waeren wir im Sterne Restaurant. Wie gut so ein Hamburger schmecken kann, wenn man ihn ein ganzes Jahr nicht gegessen hat! Jetzt sind wir echte Pacific Islander, denn unsere Freunde von den Inseln haetten auch nichts anderes bestellt als Junkfood und Bier ;-) Spaeter gesellen sich Sherry & Dave (der eine dicke Erkaeltung hat) von Soggy Paws noch zu uns und so haben wir einen echt netten Abend, unseren ersten Abend zurueck in der Zivilisation. Waehrend um 20:00 Uhr auf allen Schiffen die Lichter aus sind, sorgt Volker auf LA GITANA erst einmal fuer Internet (10 Karten = 70 Stunden = 80 Dollar!) und versucht der 1.700 Emails Herr zu werden, die in seinem Email-Account warten. Teure Emails! Aber an Touristen-Orten ist eben alles teuer, ausser Lebensmittel, denn die kaufen die Touristen nicht ;-)
Bild des Tages:
Unser neuer Ankerplatz im sogenannten Yachthafen in Koror, vor Sam‘s Tours, den wir uns mit Schiffen aus aller Welt und vielen Moskitos teilen und der fuer die naechsten 10 Tage unser neues "Zuhause" sein wird.