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Samstag 13. Juli 2013

Volles Programm

Unser Standort: Vor Anker in der Ichepthav Bucht, Anatom, Vanuatu

 

Wir haben Besuch bekommen. Hinter uns ankert die REHAB, ein Katamaran aus Neukaledonien, den wir schon kurz in Anelghowhat getroffen hatten. Und da wir uns auf Anhieb sympathisch waren, ist die Freude über die Neuankömmlinge groß. Vor allem, da wir mit Franzosen manchmal einiges mehr zu teilen scheinen als mit deutschen Seglern: Die Vorliebe für Orte etwas abseits der ausgesegelten Pfade, die Liebe zum Fischen, Jagen, Sammeln von allem, was irgendwie essbar ist. Und natürlich die Ess- und Tischkultur. Würstchen auf ungetoastetem Weißbrot? Das käme uns oder einem Franzosen nie auf den Tisch. Daraus müsste man mindestens ein Bratwurst-Tartar mit Kräuter-Weißbrot-Kruste zaubern. Aber ich tue das, was ich am liebsten tue: ich schweife ab.

 

Volles Programm also, nachdem Patricia und Michel hier eingetroffen sind. Erstmal kommt die Tauchflasche zum Einsatz, da unsere Wellenanode in nur 3 Monaten weggefressen wurde und erneuert werden muss. Hmm, lag das jetzt an erratischen Strömen in der Marina von Opua oder haben wir ein Stromproblem? Das müssen wir beobachten. Und da die Flasche gerade draussen ist, geht’s mit Patricia und Michel direkt ans Außenriff. Die beiden gehen schnorchelnderweise mit der Harpune auf Jagd, wir tauchen in die wunderschöne Unterwasserlandschaft mit Canyons, Swim-throughs und Kaminen ab. Geil!

 

Jetzt schnell zurück aufs Schiff, mit einem Kaffee aufgewärmt und dann gleich weiter an Land. Wir wollen die Siedlung in der nächsten Bucht östlich von uns besuchen. Kaum sind wir an Land, entsteht gleich ein mittlerer Menschenauflauf. Einer der ni-Vanuatu kümmert sich besonders um uns. Seine Name ist Tomas und er wird die nächsten Tage unser Tourismusbeauftragter sein. Langsam und gemütlich und unter viel Geschnattere auf Englisch, Französich und Bislama, dem hiesigen Creole bzw. Pidgin-Englisch watscheln wir zu Tomas Grundstück. Unterwegs treffen wir reichlich Leute beim Picknicken, Kava-Wurzeln holen oder Mandarinen durch die Gegend schleppen.

 

Tomas hat ein wunderschönes, recht großes Grundstück mit einem proper angelegten Gemüsebeet. Darin findet sich Kohl, Pak Choi, Frühlingszwiebeln, ein „white trunk“ genannter lokaler Kohl. Dazu gibt es jede Menge Hühner, Hunde und Katzen sowie Bananen-, Papaya-, Mango-und Brotfruchtbäume. In Nullkommanichts haben wir die Rucksäcke voll mit zuckersüßen Mandarinen, reifen Papayas und jeder Menge kleiner, scharfer Habanero-Chilies. Fruchtbar ist es hier ja. Und das, obwohl gerade keine Saison für Mangos und Brotfrucht ist.

 

Bild des Tages:

Einfach nur durch tauchen, auch wenn der Shorty eigentlich zu dünn ist…