Unser Standort: An einer Mooring im Yachthafen bei Sam's Tours, Malakal Harbour, Koror, Palau

Was für eine Nacht! Erst ein, na ja eher taktisches als schönes Viertelfinale zwischen Deutschland und Frankreich - ein Klassiker, den die Deutschen gottseidank für sich entschieden haben und uns eine weitere Fußballnacht bescheren. Vor dem Spiel war an viel Schlaf nicht wirklich zu denken, denn wir mussten ja die Vorberichterstattung lesen, ansonsten bekommen wir von der WM leider nicht viel mit. Trotzdem schaffen wir noch 2,5 Stunden zu schlafen bevor wir um kurz vor 1.00 Uhr an Land ankommen. Dort sitzen bereits die Charter-Gäste von der Superyacht "Drumbeat" (nur 230 Tsd. USD pro Woche!), Franzosen natürlich, vor dem Fernseher, die sich schon auf einen Sieg eingestellt hatten. Leichte Gesichtsentgleisungen, als sie hören, dass ihre "Mitgucker" Deutsche sind. Also auch hier vor dem Fernseher "Deutschland gegen Frankreich" oder 14m-Yacht gegen 53m-Yacht oder Weltumsegler gegen reiche Urlauber ;-). Nun, den Ausgang müssen wir nicht berichten, den kennt ja jeder. Enttäuschte Franzosen und jubelnde Weltumsegler trennten sich um 3.00 Uhr am Morgen, wobei die jubelnden Weltumsegler zwei Stunden später schon wieder vor dem Fernseher saßen!

Die nächste Fußballschlacht konnten wir uns doch nicht entgehen lassen, dachten wir, ohne zu wissen, dass es tatsächlich eine Schlacht um den Ball wurde mit vielen Fouls und einer bösen Verletzung am Ende des Spiels. Was das AUS von Superstar Neymar für das Halbfinale bedeutet, möchten wir noch gar nicht ausdenken. Einfacher wird das Match für die Deutschen dadurch sicher nicht! Doch heute genossen wir einfach den Sieg gegen Frankreich und schonten unsere müden Knochen. Eine ganze Nacht Fußball ist ganz schön anstrengend! Denn in der Hitze des Tages zu schlafen ist weder erholsam noch angenehm. 32°C und 90% Luftfeuchtigkeit unter Deck lassen uns auch ohne Sport gehörig schwitzen. Egal, das war es uns wert, wobei wir schon gehofft hatten, ein bisschen mehr südamerikanischen Zauber-Fußball sehen zu können. Wenn schon die deutsche Elf nicht mehr zaubert… und trotzdem gewinnt ;-))))

Als wir endlich aus den Kojen krochen, um den Rest des Tages mit irgendetwas Vernünftiges zu  verbringen, war "Drumbeat" schon lange weg, auch wenn der Captain sich die Nacht um die Ohren geschlagen hatte. Er ist übrigens auch Franzose. Wir dagegen sind heute nur müde Krieger und genehmigen uns einen faulen Tag. Schlafen, lesen, essen und in der Nacht wieder Fußball schauen. Es ist schließlich Wochenende und es ist WM 2014! Das geplante Soulfood für den Fall, dass wir raus sind und heute trauern, können wir (juchhuuu) fürs Erste aufheben. Dafür musste Michaela deutsches Essen auf den Tisch bringen, was sie in der Küche noch mehr hat schwitzen lassen. Aber auch das war es Wert, denn Kohlrouladen mit frischem Kartoffelbrei gab es schon seit Neuseeland nicht mehr.

Heute Nacht noch zwei Viertelfinale und dann Pause bis zum Halbfinale. Die werden wir auch dringend benötigen, wenn wir nicht beim Halbfinale vor dem Fernseher einschlafen wollen. Mal sehen, wer heute Nacht außer uns noch alles vor dem Fernseher in der Bottom Time Bar sitzen wird…

Bild des Tages:

Zur Zeit verpassen wir sowieso nichts, denn da draußen nordwestlich von Palau tobt Taifun "Neoguri", der gerade auf dem Weg nach Japan ist. Für uns hier in Palau ist er keine Gefahr, dafür ist er zu weit weg. Aber er sorgt für viel Wind und hohe Wellen auf der Strecke in die Philippinen und schenkt uns das Halbfinale.